amazonen

amazonen! ihr seid die töchter des ares!

amazonen, ich grüße euch. die psychoanalytisch geschulte feministin wird in dem auf dieser page vertretenen frauenbild unschwer eine typisch männliche imagination und wunschprojektion, eine gleich dem ursprung der pallas athene vom manne hervorgebrachte kopfgeburt, eine theweleitsche männerphantasie sexistischer bellikosität erkennen. diese gipfelt in der ungehemmten übertragung männlicher aggressionsprinzipien auf das sexuell begehrte weib mit dem gesellschaftpolitischen ziel eines fortbestehens patriarchaler gewaltstrukturen und bellizismen im gewande zukünftiger gynaikokratie. - in der tat! genau so soll es sein! denn der weg eines neuen, sich vielfältig ankündigenden frauentypus zur völligen entfaltung - und diese entfaltung kann nichts anderes als herrschaft sein - führt nicht über frieden und ausgleich, sondern über den kampf um politik, wissenschaft, wirtschaft und militär. die jahrtausende erklärter weiblichkeit in friedfertigkeit und harmonie haben den frauen bisher weder gleichberechtigung noch befriedigung, weder gesellschaftliche gleichheit noch politische herrschaft gebracht.

 

amazonen, erweist euch als würdige töchter des ares!

amazonen! es ist meine auffassung, daß die zukunft des planeten und des menschengeschlechts maßgebend durch gewicht und tiefe jenes denkens und handelns bestimmt werden wird, welches die frauen in der lage sind einzubringen. zu solch notwendiger fruchtbarer verantwortung und fortzeugender tätigkeit bedarf es der geistigen ausbildung, prägung, entwicklung - und als voraussetzung hierfür der freien, unbefangenen und tabulosen diskussion.

 

wir brauchen das neue weib. wir brauchen amazonen.

amazonen! ich möchte jene ehren, kennenlernen, zu diskussion und gedankenaustausch anregen, zum sturm auf das alte verlocken, fordern, führen, welche das herz einer kriegerin in sich bergen, leidenschaft leben,  bereit sind alles zu überwinden, um als blitzstrahl des neuen richtung zukunft zu verglühen - jene nenne ich die neuen amazonen. junge hungrige löwinnen sollen sie sein, voll mut und tatkraft, stolz und herrisch, hart im zugriff und wachen geistes.

 

brüllt, so ihr raubtiere seid!

 

amazonen! nachdem die herren in ihrer gesamtheit den verlust jeglicher fortzeugender geistigkeit sowie den niedergang aller manneszucht hingenommen haben und die reiferen damen ihre erfahrung und weisheit bei insiderbeweihräucherungen und selbstbespiegelung verschwenden, bilden junge frauen, so sie wahre töchter des ares und der harmonia sind und werden, das einzig verbleibende potential zukünftiger veränderung und neuerlicher moderne. auf sie alleine sehe ich allen mut, alle intelligenz und tatkraft sich häufen. ergreift euch bildung, ausbildung, gesellschaftliche position, strömt in die universitäten, die ökonomie, den kulturbetrieb, die politik, den staat, die armee. übt euch in den wissenschaften und dem gebrauch der waffen, stählt euren geist und öffnet euer denken den neuen herausforderungen einer sich globalisierenden welt. bringt ein, was ihr selbst in euch als weiblich anseht und empfindet - so wird es vielleicht bestand haben im kampf um herrschaft und fortschritt.

indes müßt ihr bereit sein, so der schlachtruf ertönt,  zu opfern was euch bisher lieb und teuer war: heim und herd, familie und sicherheit, alles überflüssige materielle, die reizenden kleinigkeiten, den tand von gestern und vorgestern, die erinnerungen an wärme, geborgenheit und glück. stattdessen soll euer herz brennen für das neue, das morgen, das noch unbekannte.

so ihr bereit seid zu kampf und opfer, werden die welt und der gang der dinge in eure hand fallen und euch eröffnet sich die möglichkeit, neue planetare ordnungen zu errichten, den fortschritt zu tragen und dem menschengeschlecht ein neues antlitz aufzuprägen. ihr kriegerinnen der hippolyte und der penthesilea, steht auf, rüstet euch und rottet euch zusammen - wild und stark möchte ich euch sehen.

 

die zeit ist euer, was sie einst sein wird, kann sie durch euch sein!

 

ihr wunderbaren - bereitet euch vor für den beherzten zugriff auf den kelch der macht und die errichtung einer gynaikokratie.

nochmals: ob das kommende zeitalter der neomoderne ein zeitalter starker, kluger und selbstbewußter frauen mit der option einer gynaikokratie sein wird, hängt selbstredend maßgeblich davon ab, bis zu welchem grade diese bereit sind, den kampf um herrschaft und gestaltungshoheit auch um den preis einer psychischen und charakterlichen vermännlichung bedingungslos aufzunehmen.

 

amazonen, was die welt nicht braucht, ist eine neue welle romantischer verzückung und emotionaler unberechenbarkeiten verzärtelter puppenkinder auf der suche nach bürgerlicher geborgenheit in altbackener liebeszweisamkeit. das menschengeschlecht bedarf junger löwinnen mit klarem geiste und dem herzen der kriegerin, welche schulter an schulter, seite an seite in formation stehen, bereit zu kampf und opfer, bereit zu macht und herrschaft. diszipliniert euch. seid unerbittlich wider euch und wider alles, was bisher euer leben geprägt und getragen hat.

   

gute ansätze neuen selbstbewußtseins abseits der dekadenten männer und der unerotischen älteren damen erkenne ich auf meinen exkursionen vorwiegend bei jungen türkinnen, slawinnen und asiatinnen - wunderbare lichtblicke ob des fortschreitenden verlustes jeglicher ernsthaftigkeit und aller manneszucht. auch die deutschen girlies bergen hervorragende fortzeugende (metaphorisch gesprochen) potentiale, welche aber bedauerlicherweise oft der brache übereignet werden, beherbergen wir doch in deutschland zu viele alte männer - es fehlen seit zwei generationen die kriegsverluste. 

 

amazonen! ihr töchter des ares, seid kriegerisch! bildung und kampfkraft sind unerläßliche voraussetzungen eurer machtausübung. die durchgängige rationalisierung gesellschaftlicher wirklichkeit im zuge fortschreitender moderne hebt zunehmend auch alle  bisher geschlechtsspezifisch definierten unterschiede - sie seien zu recht oder zu unrecht postuliert gewesen; solches ist für den fortlauf der dinge unerheblich - auf und wirft auch den weiblichen teil der bevölkerung in die spätkapitalistische dynamik des spannungsfeldes von individalität und masse. hierbei fällt auch der liebgewonnene und in der bürgerlichen gesellschaft gezielt kultivierte fetisch einer natürlichen weiblichen friedfertigkeit und konfliktentschärfung der zone historischer und politischer mythen anheim. ebenso abwegig erscheint bei betrachtung historischer und gesellschaftlicher wirklichkeit die vom pazifistischen feminismus gerne vertretene these, weibliche aggressivität und gewaltausübung sei lediglich "resultat eines patriarchalen unterdrückungsprozesses" (karola maltry), basiert doch auch alle weibliche selbstorganisation auf hierarchischen gewaltverhältnissen. frauen als krieger, kämpfer und soldaten lassen sich in der geschichte seit der antike auf fast allen kontinenten vielfach nachweisen. wir begegnen ihnen in den wagenburgen der germanen und in den römischen arenen, bei den skythen und in dahomey, im nordamerikanischen revolutionskrieg und in der spanischen guerilla, in den weltkriegen und den befreiungsbewegungen der dritten welt, am horn von afrika und in den golfkriegen. ort und charakter des weiblichen ergeben sich charlotte annerl zufolge aus der position der frau innerhalb der modernisierungsbewegung: "es kann daher keine grundsätzliche immunität von frauen gegenüber der logik des krieges postuliert werden". heute dienen frauen in allen armeen des westens und chinas und obgleich ihre kampfkraft studien der us-army und der zahal zufolge in einigen wenigen bereichen jener der männer unterliegen mag, halten wir im interesse zukünftiger weiblicher politischer machtausübung dafür, auf der grundlage einer allgemeinen wehrpflicht auch für frauen diese in militärischen großverbänden zu organisieren und im dienste des revolutionären weltstaates ungehemmt einzusetzen. zurecht behauptete paul virilio, daß am ende der frauenbefreiung die "produktion eines neuen kriegers" stehen werde. die gesellschaftliche emanzipation der frau erfolgte maßgeblich über die kriegswirtschaft, ihre politische macht wird die uneingeschränkte wehrausübung zur grundlage haben müssen. - es wäre denkbar, daß wir die these virilios dahingehend ausweiten müssen, daß wir nicht nur einen neuen krieger haben werden, sondern auch eine neue form von krieg.

amazonen! stolz, schön und voller geist und tatkraft will ich euch sehen: euer handwerk sind die wissenschaften und die kampfkünste, euer werkzeug ist die schärfe eures denkens und die macht eurer waffen, euer ziel sei die politische machtentfaltung des planetaren imperiums und die gestaltung des revolutionären weltstaates. ablassen sollt ihr hingegen vom traum bürgerlicher zweisamkeit und erfüllter partnerschaft in materieller sicherheit und dauerhafter liebe: reduziert eure beziehungen zu partnern auf die sexuelle bedürfnisbefriedigung und eine ökonomische arbeitsgemeinschaft zur erziehung der kinder, verwerft alle bürgerlichen sentimentalitäten - sozio-historisch gelten diese ohnehin als ein produkt des zeitalters der romantik (gleich, ob wir das kompensations-, das korrespondenz- oder das ausdifferenzierungsmodell zugrundelegen) und gelangten erst mit dem ausufern der kapitalistischen wohlstandsgesellschaft und der damit einhergehenden steigenden tendenz zu emotionalen darbietungen durch die massenmedien und die unterhaltungsindustrie zu ihrer heutigen bedeutung für das individuum, denn "ohne gefahr verkümmert und verflacht der mensch und erfindet das glück" (werner sombart). ihr indes seid zum kriegertum berufen und zum kampfe für die übergeordnete sache des neuen zeitalters verpflichtet: die kommenden herausforderungen werden alles privatime kleinkrämerglück als anachronismus entlarven und das gesamte menschengeschlecht - inklusive der frauen in ihrer gänze - in permanente combattanz zwingen.

amazonen, frauen und männer vermögen sich wohl unter einem übergeordneten prinzip oder der gesellschaftlichen und sexuellen notwendigkeit gehorchend zu sammeln und gemeinsam zu kämpfen, indes suchen sie einander weder geistig noch seelisch, sondern nach selektiver maßgabe ihrer sexuellen präferenzen. daß die geschlechter einander zur eigenen vollendung suchen, wie es platon den aristophanes durch dessen kugelgleichnis im symposion darstellen läßt, mag die ersehnte hoffnung der frauen und die tägliche lüge der männer sein, letzlich aber ist die frage der geschlechterbeziehung privat und gesellschaftlich eine machtpolitische, welche im kern entschieden wird durch die bereitschaft der individuen und gesellschaftlicher gruppen, ihre interessen politisch zu setzen und programmatisch durchzukämpfen.

amazonen, eure herrschaft oder euren anteil an herrschaft werdet ihr erkämpfen müssen und wird bemessen sein nach der kraft eures willens und der macht eurer mittel. diese herrschaft wird kein mythisch und mystisch verklärtes matriarchat sein! eure gynaikokratie muß errungen, aufgebaut und verteidigt werden durch die gewaltprinzipien des patriarchats und seines machtstaates, denn einzig "die verfügungsgewalt über waffen verleiht macht"  (albrecht-heide/bujewski-crawford). hierzu müßt ihr unter die waffen treten, waffen handhaben und gleich den grimmigen machtmännern eins werden mit der waffe, bereit zu combattieren und zu bataillieren. eine aufhebung der bisherigen geschlechterrollen ist nur über eine geistige und politische egalisierung der gewaltpotentiale zu haben.  

amazonen! der psychoanlytiker horst-eberhard richter behauptet den modernen mann als am ende seines eigendynamisch entwickelten "gotteskomplexes", seines dranges "zur allmacht, um in der position der herrschaft die hilf-, schutz- und gnadenlosigkeit der gottverlassenheit zu kompensieren" - eine art freudsche triebsublimierung der entwicklungspsychologischen identitätskrise zum zwecke der abwehr von schwäche, leiden, "entmännlichungsangst" bis zur überkompensation in form von paranoiden sicherheitsbedürfnissen und präventiven macht- und gewaltakten -, angelangt. richter sieht das projekt des "männlichen übermenschenwahns" unter dem "leitbild eines stärkekults mit dem ziel einer willkür-freiheit von allen verpflichtenden abhängigkeiten" spätstens seit den weltkriegen diskreditiert und durch die "gegenseitigkeitsbindungen allen lebens" - respektive der geschlechter - widerlegt. seine fortzeugende prognose geht auf die möglichkeiten und verpflichtungen der frauen zur errichtung einer "kultur fortschreitender humanisierung" unter letztlich empathischer einbindung der männer zur erlangung von frieden und sozialem ausgleich. - - - wohlgesprochen! indes zeigt sich das mängelwesen mann gesellschaftspolitisch, ökonomisch und militärisch weiterhin in aggressiver potenz und trotz niedergehender selbstdisziplin von risikofreudiger unbeschwertheit und weltpolitischer unberechenbarkeit. es steht zu befürchten, daß die empathie der frauen nicht hinreicht, den problembeladenen entwicklungen des menschengeschlechtes in einem angemessenen zeitlichen rahmen die notwendige wendung zu humanität und ausgleich zu verleihen, zumal festzustellen ist, daß auch die emanzipierte und zur autonomie gereifte frau gleich dem manne der triebsublimierung durch selbstbemächtigung und -ermächtigung zuneigt. die erlangung politischer macht- und gewaltmittel bleibt vorerst unabdingbare voraussetzung tiefgreifender veränderungsmöglichkeiten in staats- und weltpolitischem maßstab. der weg der frauen zur veränderung der welt führt weiterhin zuvorderst über eine aneignung patriarchaler verhaltensweisen und die eroberung männlicher positionen in gesellschaft und politik. befriedender ausgleich ist einzig über ein machtgleichgewicht zu erlangen.

amazonen. die kapitalistisch-liberalistische wohlstandsgesellschaft der postmoderne hat den frauen trotz zunehmender feminisierung weiter gesellschaftspolitischer bereiche außer der übernahme männlicher untugenden und dekadenz nebst egomanischem triebverhalten bislang nur wenig eingebracht. selbst in jenen bereichen, in welchen frauen eine deutungshoheit errungen haben (medien, presse, tv) oder ihre lobby unbestritten etablieren konnten (familien-, sozial-, bildungs-, quotenpolitik), haben sie bislang keinerlei strategische vorteile errungen, welche in politische herrschaft gewandelt werden konnten und es überdies bisher verabsäumt, ein fortzeugendes revolutionäres gesellschaftskonzept und staatsmodell außerhalb empathischer diffusität auch nur ansatzweise zu denken und politisch zu entwickeln. die feminisierung der gesellschaft zwecks pazifizierender zwangsharmonie untergräbt indes den notwendigen willen zur herrschaft in gesamtgesellschaftlicher breite und geschlechterübergreifend. zudem birgt das ende der triebunterdrückung nun auch für die frauen das problem eines permanenten gestaltungszwanges in persönlicher autonomie und gesellschaftlicher selbstbestimmung (alain ehrenberg) - allerdings unter den erschwerten bedingungen einer zwar nicht mehr maskulin dominierten, aber dennoch weiterhin patriarchal strukturierten gesellschaft. dieser widerspruch scheint vorübergehend nicht aufhebbar und zwingt die protagonistinnen - so sie denn herrschaft ausüben wollen oder müssen - zu einer emotionslosen anerkennung ausgedehnter militanz und zu entschlossener übernahme staatlicher gewaltstrukturen. wir gelangen also zu dem paradoxon, daß der unseligen feminisierung der gesellschaft und deren damit wachsenden politischen unfähigkeit, die zukünftigen planetaren herausforderungen des menschengeschlechts befiedigend zu lösen, vorrangig durch frauen unter übernahme patriarchaler machtausübung entgegengetreten werden muß und wird.

amazonen! van creveld sieht im - allerdings bisher eher marginalen- zustrom von frauen in das militär weder einen historischen schritt derselben auf dem wege zu ihrer befreiung, noch ein vorankommem unter der zielsetzung einer zunehmenden politischen kontrolle der gesellschaftlichen gewaltpotentiale. vielmehr sei die implantation von frauen in das militär ausdruck und symptom des niedergangs nationalstaatlich strukturierter massenheere, welche unter dem diktat der massenmobilisation und der wehrpflicht standen und in der postmoderne zusehends überflüssig werden, derweil sich das eigentliche militärische kampfgeschehen auf professionalisierte und spezialisierte kerntruppen und söldnereinheiten aus männern verlagere. im umkehrschluss werde das militär für die männer zusehends uninteressanter als berufstätigkeit und ermögliche so den frauen leichteren zugang, was allerdings letzlich in eine qualitative minderung der militärischen kampfkraft münde. van creveld sieht einen kreislauf in gang gesetzt, welcher zwar die wehrfähigkeit der nationalstaaten - und ihre institutionen insgesamt - niedergehen läßt, aber gerade dadurch aufzeigt, daß die frauen bisher insgesamt nicht in der lage sind, das gewaltmonopol der männer zu brechen oder gar zu ersetzen: zu konstatieren sei, daß frauen im militär eine vermännlichung anstrebten ohne diese psychisch oder gar physisch ausreichend bewältigen zu können und im wirklichen kampfgeschehen die männer weiterhin ausschlaggebend und weitgehend unter sich sind. (m.v.creveld: frauen und krieg, 2001)

van crevelds analyse der möglichkeiten und beschränkungen gegenwärtiger weiblicher militanz und fähigkeiten unter heanziehung zahlreicher studien der us-army, der sowjetarmee und der zahal sind nicht von der hand zu weisen. selbst wenn wir gemäß den milieu-theorien eine psychische angleichung weiblicher aggressionspotentiale für möglich halten wollten, bleibt die bisher unbestreitbare und in der militär- und kampfpraxis empirisch verifizierbare physische unzulänglichkeit weiblicher möglichkeiten vorerst bestehen - zumindest, solange wir keinen neuen menschen zur verfügung haben. indes stellt sich uns das problem weiblicher militanz und kämpferischer aggressivität als eine notwendige gesellschaftspolitische größe. nicht die unzulänglichkeiten der frauen, sondern jene der männer sind das problem der postmodernen spätkapitalistischen gesellschaften. van creveld führt zwar den niedergang bisheriger männlicher attribute ebenfalls auf die im westen seit jahrzehnten im gang befindliche geschlechterdiskussion zurück, wir aber halten dafür, daß der verlust jeglicher selbstdisziplin und manneszucht durch die ausweitung der postheroischen konsumgesellschaft und ihrer hedonistischen auswirkungen hervorgebracht und forciert ist. die feminisierung der gesellschaft entspringt dem globalen konsumhedonismus und dem damit einhergehenden rückzug auch der männlichen individuen auf den bereich des privatimen und der selbstbestimmten glückssuche in einer interessengeleiteten vereinzelung. die unter den konsumhedonistischen männern fortschreitende dekadenz, selbstentmannung und eigenbemitleidung hinterläßt notwendigerweise ein sich ausweitendes machtpolitisches vakuum, dessen besetzung durch entschlossene frauen unter annahme bisher patriarchaler politischer gewaltpotentiale nicht nur eine chance des weiblichen geschlechts, sondern eine politische notwendigkeit im hinblick auf die fortentwicklung des menschengeschlechtes schlechthin ist.

amazonen. eine angleichung weiblichen bewußtseins und handelns an bisher männlich geprägte aggression und militanz, wie auch die vereinnahmung vormals männlich dominierter politischer praxis und herrschaft wird nicht ohne verluste und niederlagen abgehen; wahrscheinlich ist eine vorläufige, vielleicht auch dauerhafte qualitative minderung politischer praxis - indes hängt das maßgeblich von den anvisierten politischen zielsetzungen und der weiteren verhaltensentwicklung der männer ab. dennoch habt ihr heute eine historisch einmalige gelegenheit zur erweiterung eurer politischen und militärischen exekutivmacht und zur aufpflanzung und durchsetzung eurer politischen prinzipien und herrschaftsansprüche. dafür aber müßt ihr euch politisch manifestieren und militärisch formieren, den kampf um macht aufnehmen, niederlagen einräumen und verluste verkraften. folgt nicht der irrigen auffassung, ihr könntet die welt durch weiblichkeit befrieden. die prägende politische kraft der zukunft kann nur ein revolutionärer weltstaat, dessen übergeordnete idee einzig die errichtung eines vorerst autoritativ verwalteten planetaren imperiums sein. zur durchsetzung einer problembewältigung im globalen maßstab bedürfen wir neben den politischen konzepten auch der geeigneten kampftruppen - denn weiterhin liegt die macht des menschentieres in den läufen der gewehre (mao zedong); in bezug auf diesen sachverhalt wird auch eure weiblichkeit vor dem richterstuhl der geschichte bemessen werden.

amazonen! fünf jahrzehnte ideologisierung des bürgerlichen feminismus und zahllose soziologische gender studies erbrachten den bürgerstöchtern als ergebnis die im kern konsumhedonistisch orientierte auswahl zwischen selbstauferlegter sexueller unterwerfung und trotzgesteuertem "slut walk" - keine berauschende oder auch nur überzeugende politische bilanz für jene lehre, welche strategisch die gleichheit der geschlechter behauptet und taktisch die hervorhebung der unterschiede propagiert. bis heute kam der feminismus in diesem spannungsverhältnis der postulierung des ersteren bei gleichzeitiger anwendung des letzteren als seiner spezifischen und rein pragmatischen kampfdialektik zu keiner affirmativen aufhebung seiner widersprüche und somit auch zu keinerlei zielführenden politischen weiterentwicklung. der bürgerliche feminismus war und ist ein steter monolog ohne hoffnung auf einen reflektierenden gegenüber, eine sich selbstbestätigende, selbstrechtfertigende, selbsterschaffende insider-onanie, eine gruppenspezifische autosuggestion, ein religiös-paranoider narzissmus mit durchaus totalitären tendenzen, eine kanalisierung der postmodernen frustration und orientierungslosigkeit, der "gefühlten" unterdrückung und realen benachteiligung in eine vernunfthemmende und reflexionsressistente verschwörungstheorie, deren subjekt - der mann - als träger und nutznießer einer gleichermaßen weltumspannenden wie geschichtsmächtigen dauerverschwörung von patriarchat und kapitalismus sowohl das politische feindbild als auch das natürliche objekt der leidenschaft abgeben muß. indes entbehrt der mann der postmoderne schon lange seiner einstigen selbstzucht und geisteskraft, ihm unterstützt der bürgerliche feminismus rechtfertigend jene konsumkapitalistische selbstbefreiung aus familiären pflichten, jene sexuelle ungebundenheit, jene ökonomische autarkie, welche bisher für die masse der männer ins reich der phantasie und literatur gebunden war. derweil geraten die frauen als nunmehr politisch selbstmächtige und ökonomisch eigenständige individuen in die liberalistisch-kapitalistische mühle der selbstverwirklichung unter den diktat der arbeitstechnischen optimierung, als alleinerziehende mütter unter die fortwährende tyrannei des alltäglichen, insgesamt unter den gebietenden terror von arbeit, beruf, karriere, mode, medien, sexueller abenteuerlust mit aussicht auf eine ergebnisoffene altersarmut. nüchtern betrachtet hat somit der bürgerliche feminismus die frauen auf sich selbst geworfen und in vereinzelung gesetzt, derweil er den mann bei aller jeweiliger individueller verunsicherung befreit, seiner familiären pflichten enthoben, seiner gemeinschaftlichen einbindung entledigt und ohne nennenswerte schmälerung seiner sexualbedürfnisse in die ihn erheiternde und seine individuellen haltlosigkeiten ermöglichende zuchtlosigkeit entlassen hat. der das "geschlecht" als eine soziale und politische konstruktion zum zwecke des machterhalts der heterosexuellen männer und ihres kapitalistischen patriarchats behauptende soziologische "gender"-begriff mag wissenschaftlich einiges für sich haben, indes bleibt er als politische waffe gesellschaftlich ohne wirkung, solange die feministischen bürgertöchter nicht bereit sind ihrer angeeigneten bürgerlichkeit, ihrer bequemen selbstbeweihräucherung durch behauptete und selbsterwählte opferrollen, ihrer hoffnung auf berufliche karriere und ökonomisch-soziale sicherheit innerhalb des liberalistischen systems, ihrer einordnung unter die produktions- und konsummechanismen des spätkapitalistischen systems entgegenzuwirken und diese abzulegen zugunsten eines auf den politischen kampf im dienste der notwendigkeit der errichtung des revolutionären weltstaates ausgerichteten heroischen und kriegerischen daseins. der feminismus der neomoderne, so er eine wirkmächtige politische kraft sein soll, wird dem menschlichen individuum kein glück versprechen und der gesellschaft keinen herrschaftsfreien raum erringen - das sind irreale träumereien der bürgertöchter und einer verweichlichten männlichen klientel, welche ihnen unverschämt nach dem munde redet, um ihre chancen auf sexualverkehr zu optimieren. um die patriarchal-kapitalistische gender-konstruktion endgültig aufzuheben, bedarf es des bewußtseins und des willens der frauen, sich geistig und in der tat zu vermännlichen, sich abzukehren von selbsterwählten postmodernen "slut"-gehabe und der wohlfeilen opferideologie und sich hinzuwenden zur bereitschaft zum kampf um politische und soziale macht, zum kampf um herrschaft, zum kriegerischen amazonenbewußtsein der neomoderne mit dem ziel der errichtung des revolutionären macht- und weltstaates planetaren ausmaßes und von universalem und imperialem anspruch.

amazonen! denkt immer daran: ihr seid keine töchter der gaia. ihr seid die töchter des ares! kämpft!

(wird fortgesetzt)